Spielzeug

Die Spielzeug-Sammlung des Schlossmuseums ist aus zahlreichen Schenkungen und einigen gezielten Ankäufen erwachsen. So macht den Reiz und Wert des Bestandes weniger dessen Vollständigkeit als vielmehr das faszinierende Einzelobjekt aus. Dabei ergibt sich in der Zusammenschau durchaus ein facettenreiches Bild einstiger Spielwelten.

Spiele und Spielsachen zeugen von einstigem Zeitvertreib und vergangener Alltagswelt: In alten Puppenstuben lassen sich die Veränderungen des Einrichtungsgeschmack ablesen. Der Kaufmannsladen fordert zum Vergleich mit den heutigen Supermärkten auf. Auch wenn sich das Aussehen der Spielsachen teilweise verändert hat, so finden sich viele vertraute Dinge wieder.

Geschicklichkeit, Strategie, Glück oder Gedächtnistraining: Gesellschaftsspiele bieten noch heute eine Palette an Möglichkeiten und ihre Beliebtheit ist ungebrochen. Viele der noch heute bekannten Spieleklassiker wurden in Nürnberg hergestellt, wo sich im 19. Jahrhundert ein Herstellungszentrum herausbildete.

Als verkleinerte Version ihrer Vorbilder sollten Herde, Kinderwagen, Bügeleisen und Nähmaschinen neben dem Zeitvertreib auch erzieherische Funktionen übernehmen, indem sie Mädchen auf ihre damals vorgesehene spätere Rolle als Hausfrau und Mutter heranführten. Als Vorbereitung für die Berufswelt der Jungen dagegen waren Baukästen und technisches Spielzeug aller Art beliebt. Die thematische Gliederung von Spielzeug für Mädchen und für Jungen folgt dem noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts gültigen Ideal der geschlechtsspezifischen Erziehung.

Plüschtiere und Puppen begleiten Kinder einst wie jetzt als Freunde, Begleiter und Vertraute. Sie laden zu Rollenspielen ein, teilen Geheimnisse und werden bestrickt und versorgt. Früher konnten sich nur wohlhabende Familien aufwendig hergestellte Puppen und Kuscheltiere leisten.

In phantastische Welten führten die faszinierenden Lichtbilder der Laterna magica, der Zauberlaterne, und märchenhafte Vorstellungen oder Stoffe der Weltliteratur ließen sich mit den Kulissen und Requisiten des Papiertheaters der Jahrhundertwende aufführen.

Wer selber spielen und kreativ werden möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Im Spielzimmer der Museumspädagogik lassen sich zum Beispiel die neu aufgelegten Spieleklassiker wie „Häuptling ärgere dich nicht“, „Maria in der Zwickmühle“ oder das Abwiegen und Bezahlen im Kaufmannsladen ausprobieren.

Zu den Angeboten und Veranstaltungen der Museumspädagogik geht es hier: link.