Chinesisches Porzellan
Geschirr aus Keramik gehört zum festen Sammlungsgebiet des Schlossmuseums. Eine in Emden (Ostfriesland) gegründete Ostindienkompagnie sorgt für den Import von chinesischem Porzellan. Dies war im 18. Jahrhundert kostbar und zeugt noch heute von Wohlstand. Die begüterten Familien, die vielfach Höfe im fruchtbaren Marschenland besaßen, konnten sich diese Luxusgüter leisteten.
Thüringisches Porzellan
Nachdem es in Meißen gelungen war deutsches Porzellan herzustellen, kamen vermehrt Waren durch Händler aus Thüringen auf die ostfriesische Halbinsel. Die Verbreitung der neuen Heißgetränke Kaffee, Tee und Schokolade förderte den Bedarf an entsprechendem Trinkgeschirr. Bestimmte Dekore, wie die „ostfriesische Rose“ sind fest mit der hiesigen Kultur des Teetrinkens verbunden.
Fayencen aus Jever und Zerbst
Bei dem Bestand an Fayencen des 18. Jahrhunderts handelt es sich hauptsächlich um repräsentatives Tafelgeschirr. Das Form- und Motivrepertoire der Objekte entspricht der barocken Tradition. Als preisgünstige Alternative zum teuren chinesischen Porzellan hatte die Fayence – Keramik seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert eine derart große Popularität erreicht, dass es allenthalben zur Gründung entsprechender Manufakturen kam. Auch in Zerbst und Jever wurde mit der Einrichtung sogenannter „Porcellain – Fabriquen“ versucht, von der Nachfrage nach diesem Produkt zu profitieren und es im merkantilistischen Sinne im eigenen Land zu produzieren.
Englisches Steingut
In England wurde eine preisgünstige Alternative zu Porzellan erfunden, die im Aussehen und in der Leichtigkeit dem Vorbild sehr nah kam. Das englische Steingut kam verstärkt durch den Seehandel an die norddeutsche Küste und erfreute sich großer Beliebtheit. Durch ein mechanisches Verfahren war es möglich, zahlreiche Dekorationen auf die Geschirre zu bringen. Daneben gab es figürlichen Raumschmuck, wie die belliebten plastischen Hunde (stoffordshire dogs), die in den Stuben der Region Einzug hielten.
Friesland Porzellan