Maria von Jever

Keine andere Persönlichkeit ist mit der Geschichte der Stadt Jever so eng verbunden wie Maria von Jever. Im Jahr 1500 als Tochter des Häuptlings Edo Wiemken des Jüngeren geboren, übernahm sie die Regentschaft über das damals selbstständig verwaltete Gebiet des Jeverlandes. Sie setzte sich gegen die Vorherrschaft der Ostfriesen zur Wehr und verhalf Jever zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte.

Nur wenige historische Zeugnisse haben sich aus der Zeit Marias von Jever erhalten. Die großen Silbermünzen, die in Jever unter ihrer Regentschaft geprägt wurden, geben stellvertretend Auskunft über das Selbstverständnis der letztem Häuptlingstochter, die ihre Parole “DURCH GODT HABE ICH ES ERHALTEN” umlaufend anbringen ließ. Auch die Wahl des Motivs, das Daniel in der Löwengrube zeigt, lässt sich dahingehend deuten, dass sie sich zwar von Feinden umzingelt sah, aber weder den Mut noch den Glauben verlor.

Wahrscheinlich um die kämpferischen und damit männlich konnotierten Eigenschaften herauszustreichen, wurde Maria der Besitz eines Kettenhemdes zugesprochen. Es wird seit langer Zeit im Schloss Jever verwahrt. Eine regionale Sage erzählt, dass früher Besucher des Schlosses sich einzelne Ringe aus dem Hemd zum Andenken mitgenommen hätten. Diese sollen jedoch immer wieder über Nacht an ihren Platz zurückgekehrt sein.

Das ungewöhnliche Leben Marias ließ bereits kurz nach ihrem Tod Raum für Mutmaßungen, so dass historische Fakten vielfach mit sagenhaften Geschichten einher gehen. Die Verehrung, die die Bevölkerung über Jahrhunderte ihrem “Fräulein” entgegenbrachte, äußert sich noch heute, indem jeden Abend die Glocken für sie geläutet werden.

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