Fürstliche Räume

Im Schlossmuseum Jever zeigt sich in vielen repräsentativen Räumen die prunkvolle Prachtentfaltung der einstigen Residenz.

Der Gobelinsaal

Der als ehemaliges Teezimmer und zur Zeit der Oldenburgischen Herzöge als Empfangszimmer genutzte Gobelinsaal, gehört mit seinen vier Tapisserien zu den prachtvollsten Räumen des Schlosses. Sie stammen vermutlich aus Brüsseler Werkstätten und sind zeitlich um 1680 und 1700 einzuordnen. 1726 brachten die Fürsten von Anhalt-Zerbst die Bildteppiche mit nach Jever. Es sind verschiedene Gartenszenen mit höfischen Szenen dargestellt: Die »musizierende Gesellschaft«, die »spielende Gesellschaft«, das »bäuerliche Paar« und die »badende Dame.«

Die Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie liegt auf der Parkseite des Schlosses. 19 Ölbilder von Persönlichkeiten aus dem Herrschaftshaus Jever befinden sich heute in der Gemäldegalerie, welche sich an den Audienzsaal anschließt. Eine im pompejanischen Stil mit Meeresfabelwesen, Jagdszenen, Früchteschalen, und Kandelabern handbemalte und bedruckte Tapete, teilt die Wand in gleich große Abschnitte auf und dient als Rahmung für die Porträts. Eine ornamentale Deckenmalerei komplettiert den Raumeindruck. Im 19. Jahrhundert wurde die Gemäldegalerie von den oldenburgischen Großherzögen als Speisesaal genutzt.

Audienzsaal

Seine prunkvolle Ausstattung mit der reich geschnitzten Eichenholzdecke aus dem 16. Jahrhundert und den prächtigen Goldledertapeten, welche um 1700 entstanden, machen diesen Raum zum repräsentativsten Raum des Schlosses. Im 19. Jahrhundert wurde der Raum als „Saal der Kaiserin“ mit dem Staatsporträt Katharinas II. und einer hölzernen Vertäfelung gestaltet. Heute finden hier noch standesamtliche Trauungen statt.

Kassettendecke

Die 80 Quadratmeter große geschnitzte Decke ist in der Zeit zwischen 1560 und 1564 entstanden. Jedes der 28 quadratischen Eichenholzfelder umgeben Leisten und Bänder, Fruchtfestons, Laubwerk und ein Eierstabrelief. Unterschiedlichste Fabel- und Mischwesen bevölkern dieses einmalige Werk, dessen Gestaltung auf Vorlagenwerke der Niederländer Hans Vredeman de Vries (1527-1607) und Cornelis Bos (1510-1566) zurückgreift.

Porträt Katharinas II.

Nach dem Tode des letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst, Friedrich August, fiel die Herrschaft Jever im Jahre 1793 an seine Schwester Katharina II. Als Landesherrin von Jever schenkte die russische Kaiserin dem Jeverland ein Staatsporträt, das dem offiziellen Hofzeremoniell gemäß den abwesenden Monarchen vertreten sollte.

Das Kniestück zeigt Katharina II., Zarin von Russland, in einem kostbaren wildseidenen Kleid mit Silberstickereien und der blauen Schärpe des Ordens des Hl. Andreas des Erstberufenen, des Hausordens der Romanow-Dynastie.

Bei diesem Porträt handelt es sich um eine Kopie des österreichischen Malers Johann Baptista Lampi dem Älteren (1751-1830), der als Hofmaler Katharinas mehrere Porträts der Zarin schuf.

Das alte Schlafzimmer

Das Vorzimmer zum Audienzsaal diente früher, zur Zeit Marias von Jever (1500-1575) als Wohn- und Schlafzimmer. Als eines der ältesten Stücke des Schlosses hat sich der Geweihleuchter bewahrt, der das jeversche Wappen trägt.