Gutes Geschirr für alle – Melitta in Varel 1953-1991

Ausstellung im Heimatmuseum Varel 14.05. – 30.07.2023

Fast 40 Jahre stellte die Porzellan- und Steingutfabrik Melitta in Varel-Rahling in unzähligen Serien Tischgeschirr her, das die Kultur des gedeckten Tisches im Deutschland der Nachkriegszeit maßgeblich bestimmte. Als Arbeitgeber mit zeitweise über 1200 Beschäftigten prägte die Produktion über Jahrzehnte die Stadt Varel und ihr Umland mit.

Im Archiv des Unternehmens wurde von nahezu jedem gefertigten Stück ein Muster aufbewahrt. Diese in ihrer Geschlossenheit einmalige Sammlung konnte vom Schlossmuseum Jever 2019 gesichert werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des 70jährigen Jubiläums der Produktionslagen in Rahling bei Varel sollen nun in einer umfassenden Sonderausstellung des Heimatmuseums Varel die wechselhafte Firmengeschichte und die mit ihr eng verknüpfte „Kultur des gedeckten Tisches“ aufgezeigt werden.

Der schön gedeckte Tisch, der als Sinnbild für eine neue Lebensqualität steht, lässt sich anhand der zeittypischen Produkte nachvollziehen. Da das Geschirr zum Essen dazugehört, ist dessen Geschichte auch immer Teil der Kulturgeschichte an sich. Hinzu kommt, dass diese Geschirre einen hohen Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungswert besitzen und fast als allgemeines Kulturgut in die deutschen Haushalte Einzug hielten. Sie wurden in Rahling großer Stückzahl hergestellt und waren für eine breite Gesellschaftsschicht erschwinglich.

Heute als „retro“ und „kultig“ empfunden, erleben diese Gebrauchsgüter aus der Zeit der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre eine Wiederentdeckung. Die facettenreiche Ausstellung nähert sich dem Thema Geschirr von vielen Seiten und richtet sich daher an unterschiedliche Besuchergruppen. Wer sich über die Herstellung von Geschirr informieren will, wird ebenso an der Ausstellung haben wie Melitta-Sammler*innen.

Gutes Geschirr für alle – Melitta in Varel 1953-1991. Ausstellung im Heimatmuseum Varel.

Die Ausstellung wird unterstützt von Friesland-Porzellan und der Stadt Varel und gefördert aus Mitteln der Oldenburgischen Landschaft, der EWE-Stiftung sowie der Barthel-Stiftung.

Heimatmuseum Varel, Neumarktplatz 3a, 26316 Varel.

Heimatmuseum Varel, Neumarktplatz 3a, 26316 Varel.

Saatkrähen-Brut-Saison im Schlosspark Jever 2023 beendet

Mathilde’s Nest ist leer

Nachdem die Jungvögel in den letzten Tagen fleißig Flugübungen vollzogen haben, ist Mathilde’s Nest nun leer. In diesem Jahr waren die Küken früh flugreif, in den vorhergehenden Jahren flogen sie zwischen dem 11. und dem 23. Mai aus. 2019 und 2020 waren jeweils zwei Küken flügge geworden, in den letzten drei Jahren flogen drei Jungvögel aus.

In den ersten zehn Tagen nach dem Schlüpfen wurden die Jungen rundum von der Mutter betreut, für die Nahrungsversorgung der Familie war in dieser Zeit allein das Männchen zuständig. Als die Jungen dann größer wurden, konnte auch das Weibchen für längere Phasen wegbleiben und sich an der Nahrungssuche beteiligen. Je selbstständiger die Jungen wurden, umso aktiver gestaltete sich ihr Tagesablauf. Bald turnten sie auf dem Nestrand herum, trainierten ihre Flugfähigkeit und suchten benachbarte Zweige auf. Doch auch nachdem sie jetzt vollständig flügge sind, werden sie nach wie vor von ihren Eltern betreut. Noch über einige Wochen bleibt die Familie zusammen – bei den sozial lebenden Saatkrähen in der Regel im größeren Verbund mit anderen Artgenossen – und die Jungvögel lernen dabei die notwendigen Überlebenstechniken. Man kann sie unter den Altvögeln immer noch gut erkennen, weil sie die charakteristische weiße Färbung am Schnabelgrund noch nicht zeigen, sondern hier noch Federn tragen.

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(Bildautor Projektgruppe “Live dabei”)

Küken im Saatkrähen-Nest vor Ostern geschlüpft

Seit Mitte Februar dieses Jahres überträgt eine Kamera, die über einem der Saatkrähen-Nester im Jeverschen Schlosspark installierte wurde, das Geschehen im Nest per Livestream. Geduldige Beobachter konnten nun mitverfolgen, wie zwischen letztem Donnerstag und Samstag die Küken schlüpften: Den Saatkrähen-Eltern strecken sich nun drei kleine Schnäbel bei den Fütterungen entgegen. Aus einem Ei, das noch im Nest liegt, wird vermutlich kein Küken mehr schlüpfen. Der Verbleib des fünften Eis bzw. Kükens des ursprünglichen Fünfer-Geleges kann auf den Aufnahmen nicht nachvollzogen werden.

Bis Mitte Mai kann jetzt die Alltagsroutine am Nest beobachtet werden: Die regelmäßigen Fütterungen durch das Saatkrähen-Männchen, das zunächst „Mathilde“ einen Teil des Futters übergibt – im Wesentlichen Larven und Regenwürmer. Die eiweißreiche Kost wird dann von den noch sehr kleinen, rot leuchtenden Schnäbeln mit großem Appetit aufgenommen. Anschließend wird das Nest sauber gehalten, die „Windelpakete“, der Küken werden aufgenommen und entsorgt und das Nest mit dem Schnabel aufgelockert.

Den Saatkrähen-Eltern strecken sich nun drei kleine Schnäbel bei den Fütterungen entgegen. Bildautor: Arbeitsgruppe “Live dabei”

Im Laufe der nächsten Wochen werden die Küken ihr Federkleid entwickeln, sodass sie keinen Schutz des mütterlichen Gefieders mehr benötigen. Dann wird auch „Mathilde“ sich an der Nahrungssuche beteiligen. Spannend wird zu beobachten sein, wenn die Jungvögel ihre Augen öffnen, ihre Flügel zunächst spielerisch nutzen, später Ausflüge auf den Nestrand und in die naheliegenden Äste unternehmen, bis sie dann, etwas Mitte Mai, den Mut finden werden, um schließlich auszufliegen.

Der Live-Stream wird von der Arbeitsgruppe „Live dabei“ bereits im fünften Jahr übertragen und ist seitdem mit je über 12.000 Klicks in den Vorjahren sehr erfolgreich. Die Filmaufnahmen des Brutverlaufs werden gespeichert, diese Beobachtungsdaten fließen mit in das Projekt „Schlosspark Jever – Landschaftsgärten in Friesland im Klimawandel“ ein.

Zur Arbeitsgruppe „Live dabei“ gehören das Schlossmuseum Jever, das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Jever (WAU), der NABU „Jever und umzu“, die Oldenburgische Landschaft mit dem Projekt „Naturkieker“ sowie der Landkreis Friesland.

Anbringung des neuen Museumsgütesiegels am Schloss

Am Donnerstag, den 24.3. wurde während einer feierlichen Veranstaltung im Rahmen der Verbandstagung im Ratssaal der Hansestadt Lüneburg dem Schlossmuseum zum dritten Mal das Museumsgütesiegel des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V. verliehen. Wir sind sehr froh und stolz, dass damit unsere erfolgreiche und professionelle Arbeit gewürdigt wurde. Besonders hob die Jury heraus, dass wir seit der letzten Rezertifizierung die Depot- und Personallage verbessern konnten und über eine gut vernetzte Forschungsarbeit verfügen. Damit konnte unsere Vermittlungs- und Bildungsarbeit sehr attraktiv ausgebaut und auch für den Kulturverbund genutzt werden.

Die Plakette “Museumsgütesiegel” wurde im Beisein der Presse am Donnerstag, den 30. März, um 11:00 Uhr am rechten Torhaus vor dem Schloss angebracht.

Getreuenmuseum am 1. April geöffnet

Das Getreuenmuseum an der Wangerstraße 15 ist am 1. April 2023, dem Tag des traditionellen Bismarck-Commers der Getreuen zu Jever, zwischen 10 und 16 Uhr allen interessierten Gästen zugänglich. Um 14 Uhr bietet Dr. Andreas von Seggern vom Schlossmuseum Jever eine Führung durch die kleine Ausstellung und das ebenfalls im Haus befindliche Bildarchiv des Schlossmuseums an.

Der Eintritt ist frei!

Schlossmuseum Jever mit dem Museumsgütesiegel 2023 – 2029 ausgezeichnet

Museumsgütesiegel 2023 – 2029 an fünfzehn Museen verliehen

Feierlich war die Atmosphäre, als sich am Donnerstag, 23. März 2023 die Vertreterinnen und Vertreter von fünfzehn Museen aus Niedersachsen im Fürstensaal des Lüneburger Rathauses zusammenfanden, um ihre Zertifizierung mit dem Museumsgütesiegel entgegenzunehmen. Übergeben wurden diese von Prof. Dr. Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, und Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen e. V.

Fünfzehn Museen, darunter das Schlossmuseum Jever (die dritte Auszeichnung in Folge), haben im Rahmen der Qualifizierung für Museen 2023 in Niedersachsen und Bremen erfolgreich die Qualität ihrer Arbeit unter Beweis gestellt.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V. und die Niedersächsische Sparkassenstiftung führen die Museumsqualifizierung als Kooperationspartner gemeinsam durch. Seit Beginn der Initiative im Jahr 2006 konnten bisher 176 Gütesiegel verliehen werden. Das Siegel wird für sieben Jahre vergeben, danach müssen Museen sich um eine Erneuerung des Museumsgütesiegels bemühen.

Weitere Infos beim Museumsverband Niedersachsen & Bremen e.V.: ↑ Museumsgütesiegel ↑.

23.03.2023, Verleihung der Museumsgütesiegel 2023 bis 2029, Fürstensaal im Rathaus Lüneburg. Staatssekretär Prof. Joachim Schachtner, Dr. Johannes Janssen (Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung), Prof. Dr. Rolf Wiese (Vorsitzender des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V.) und Vertreter:innen des Schlossmuseums Jever. Foto: Helge Krückeberg
Absolvent*innen des Museumsgütesiegels 2023 – 2029. Foto: Helge Krückeberg

Saatkrähe “Mathilde”: Die Eier sind da!

Nachdem Saatkrähe “Mathilde” und ihr Partner “ihr” Nest repariert und gemütlich ausstaffiert haben, beginnt nun die Brutzeit. Mittlerweile befinden sich 5 Eier im Nest.

Täglich versammeln sich ca. 400 Besucher an ihrem PC oder Smartphone vor der Live-Webcam und verfolgen das Geschehen im Gipfel einer Esche im Schlosspark Jever – mit steigender Tendenz.

Erstes Ei am 19.03.2023
Zweites Ei am 20.03.2023
Drittes Ei am 22.03.2023
Viertes Ei am 23.03.2023
Fünftes Ei am 24.03.2023
 

“Die Saatkrähe brütet in Kolonien, die einige hundert Brutpaare umfassen können. Mitte März beginnt sie mit dem Nestbau in Baumkronen oder auch höherem Gebüsch. Als Material dienen Zweige, Reisig und weiches Pflanzenmaterial (Gras, Moos) zur Auspolsterung. Mitte März bis Ende April legt das Weibchen zwei bis sechs helle, grau-braun gefleckte Eier. 16 bis 18 Tage später schlüpfen die Jungen. Während der Brut und Aufzucht versorgt das Männchen sowohl seine Partnerin als auch die Jungvögel mit Nahrung. Nach 32 bis 35 Tagen werden die jungen Saatkrähen flügge und schließen sich zu Jugendschwärmen zusammen” (NABU).

MUSENHOF II – Kulturfest im Schloss und Schlosspark Jever

Das Schlossmuseum Jever präsentiert in Kooperation mit der Landesbühne Nds. Nord und dem Künstlerkollektiv “die bagage” am So. 18., Fr. 23. und Sa. 24. Juni 2023 den MUSENHOF II. An vier Stationen erleben bis zu 250 Besucher*innen an drei Abenden einen bunten Reigen aus Tanz, Theater, Konzert und Gesang. Die Zuschauer*innen sind in 3 Gruppen aufgeteilt und erleben eine reisende Theatertruppe aus der Renaissance und phantasievolles Tanztheater im Schlosspark und ein barockes Chorkonzert im klangvollen Innenhof. In einer Pause werden leckeres Essen und kalte Getränke angeboten. Zum Abschluss präsentieren wir ein Konzert mit Rockballaden vor dem Schloss, das zum gemeinsamen Tanzen und Träumen einlädt. Partytime! Einlass ab 17.30 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr.

Eine Ausstellung über das Heiraten im Schlossmuseum Jever

Ja ich will – Hochzeiten im Nordwesten

19. März 2023 bis 29. Oktober 2023
Heute als „schönster Tag des Lebens“ romantisiert, standen über Jahrhunderte vor allem wirtschaftliche und gesellschaftliche Erwägungen im Vordergrund, wenn es darum ging, den Bund fürs Leben zu schließen. Die Ehe als einzig sozial anerkannte Gemeinschaft prägte das Leben. Gerade auf dem Lande waren Hochzeitsfeiern oft wichtige gesellschaftliche Ereignisse, auf denen man nicht nur trank und tanzte, sondern auch Informationen austauschte.

Die Ausstellung “Ja ich will – Hochzeiten im Nordwesten” behandelt Themen wie Mitgift und Hochzeitsbräuche und stellt diese in einen gegenwärtigen Zusammenhang. Ist die Ehe heute nur noch als symbolischer Akt der Liebesbezeugung zu verstehen, als Vertrag, der jederzeit von der einen oder anderen Seite gekündigt werden kann? Und wie haben sich die festlichen Begleiterscheinungen, vor allem die Hochzeitskleidung, verändert? Eine Vielzahl von historischen Objekten aus der Region lädt zu einer spannenden Zeitreise ein.

Die offizielle Eröffnung findet am Sonntag, 19.03.2022, 11.30 Uhr, im Audienzsaal des Schlosses statt. Die Kuratoren werden anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.

Zu Gast bei Saatkrähe “Mathilde”

Live- Kamera im sechsten Jahr über dem Nest im Schlosspark Jever

“Die Arbeitsgruppe “Live dabei” lädt auch in diesem Jahr dazu ein, per Web-Cam Gast zu sein bei der Brut eines Saatkrähenpaares. Ab sofort sind auf den Homepages des Schlosses Jever und der Projektpartner sowie auf einem Bildschirm im Fenster des linken Torhauses des Schlosses Aufnahmen aus dem Nest eines Saatkrähenpaares zu sehen, das sich in 22 m Höhe in einer der Eschen des Schlossparkes befindet.

Da Saatkrähenpaare ein Leben lang zusammenbleiben und auch eine große Nistplatztreue zeigen, ist es durchaus möglich, dass das diesjährige Brutpaar noch dasselbe ist wie beim Start des Projektes 2019. Beweisen lässt sich das allerdings nicht, da die Vögel nicht markiert sind. Trotzdem bleibt es auch in diesem Jahr bei dem Namen “Mathilde”, der dem Weibchen der ersten gefilmten Brut gegeben wurde.

Da die Kamera am Nest inzwischen in die Jahre gekommen ist, wurde vor vor einigen Tagen eine neue, leistungsfähigere installiert.
Die Firma Braukmann Baumpflege aus Rastede unterstützte diese Aktionen durch die Bereitstellung von Mitarbeitern und einer Hubbühne; die Firma Stadtlander aus Zetel sorgte für die elektronische und digitale Infrastruktur.

Eifrige Bautätigkeiten in den Baumwipfeln des Schlossparks Jever: Das “Fundament” des Nestes ist bereits fertiggestellt. Die Aufnahmen lassen sehr gut die markanten grau-weißen Schnäbel des Saatkrähen-Pärchens erkennen, mit denen es sich hervorragend im Boden nach Regenwürmern und anderen Bodentieren stochern lässt. Foto: Arbeitsgruppe “Live dabei”

“Mathilde” und ihr Partner haben inzwischen damit begonnen, ihr Nest herzurichten. Diese Bauaktivitäten kann man jetzt direkt über die Kamera verfolgen, ab Mitte März liegt dann vielleicht schon das erste Ei im Nest. Sobald das Brutgeschäft beginnt, übernimmt allein das Männchen die Versorgung der Partnerin und in den ersten Tagen nach dem Schlüpfen auch die des Nachwuchses mit Nahrung. Etwa ab Mitte Mai werden die Jungen dann flügge sein.

Mit jeweils über 12.000 Klicks war das Projekt in den Vorjahren sehr erfolgreich. Die Filmaufnahmen des Brutverlaufs wurden gespeichert, diese Beobachtungsdaten und die der jetzigen Brutsaison fließen mit in das Projekt “Schlosspark Jever- Landschaftsgärten in Friesland im Klimawandel” ein.

Zur Arbeitsgruppe “Live dabei” gehören das Schlossmuseum Jever, das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Jever (WAU), der NABU “Jever und umzu”, die Oldenburgische Landschaft mit dem Projekt “Naturkieker” sowie der Landkreis Friesland.

Projektpartner

Naturkieker: www.naturkieker.de