Zweckverband Schlossmuseum – Kulturverbund Friesland
„Lang nicht mehr gesehen“: treffender hätte der Titel unserer Sonderausstellung über Alltagsgegenstände von gestern gar nicht die Situation nach dem Lockdown im März 2021 beschreiben können. Mit Freude kamen die Gäste wieder in unser Schloss, staunten über die Neuerungen und nahmen sich „Zeit für Entdeckungen“. Sie schlenderten über den wiederentdeckten Fußboden aus dem Mittelalter, interessierten sich für die neuen Abteilungen zur Mobilitäts- und Münzgeschichte und bewunderten die frisch restaurierten Ledertapeten. Für Kinder bieten MitMach-Aktionen spannende Einblicke in die Museumswelt und unser „Musenhof“ war für jung und alt mit Musik und Theater ein Kulturgenuss nach der langen Durststrecke. Veranstaltungen und Gästeführungen haben wir unter Corona-Bedingungen neu konzipiert, nach draußen verlagert und konnten so ein vielfältiges Angebot für alle machen.
Auch der Kulturverbund Friesland➚ entwickelt sich weiter. Als wichtige neue Partner sind Varel und Wangerooge beigetreten und wir werden dort die Neukonzeption der Museen begleiten. Die Restaurierungsarbeiten im Edo Wiemken Grabmal haben 2021 konkretere Formen angenommen. Wir freuen uns, dass 2022 die Regulierung der Temperatur und Luftfeuchte dazu beitragen wird, dass die verschiedenen Materialien im Grabmal nicht weiter leiden.Zum bundesweiten Vorhaben „1700 Jahre Juden in Deutschland“ haben wir das jüdische Leben in Neustadtgödens in den Mittelpunkt gestellt und mit der Entwicklung einer App einen digitalen Zugang zu diesem Thema ermöglicht. Auch das Projekt „Erinnerungsorte in Friesland“➚ konnte um einige Standorte erweitert werden (www.erinnerungsorte-friesland.de)
2022 werden die Aktivitäten wieder breit gefächert sein. Den Start macht die Sonderausstellung „Alle Welt spielt“, die wir mit dem Kinderhilfswerk PlanInternational entwickelt haben. Ab März werden dann mit der Duckomenta die Enten für eine Zeit unsere Ausstellung bereichern. Der Jeveraner Künstler Ommo Wille ist Teil des kreativen Teams interduck, dass mit Augenzwinkern den Enten ihren Platz in der Kunstgeschichte einräumt. Sicherlich wird Fräulein Maria auch in ihr gefiedertes Ebenbild blicken können: ein Spaß, der über die Sommermonate bestimmt viele Familien in das Schloss locken wird.
Engagement ist auch in die weitere Entwicklung der digitalen Angebote gesteckt worden. Neben der Präsentation von Sammlungs- und Bibliotheksbeständen bietet unsere Homepage und die Präsenz in den SocialMedia viel Raum, um auf eigene Entdeckungsreisen durch die spannende friesische Geschichte zu gehen.
In dieser besonderen Zeit zeigt sich: Kultur ist nicht nur das Sahnehäubchen, sondern ein wichtiges Grundnahrungsmittel und Lebenselixier.