Da ist zum Beispiel Tammo: Der Achtklässler hatte sich schon in der sechsten Klasse als Schlosspark-Führer bewährt. Oder Phillip, der die Gäste des Schlossmuseums mit seinem Wissen über die Ausstellung verblüfft. Aber auch Isabell, Elias und Johannes haben ihr großes Interesse an lokaler Geschichte weitergegeben. Die drei Schüler aus der achten Klasse des Mariengymnasiums haben im vergangenen Jahr im Sophienstift vor begeisterten Senioren ein kurzes Theaterstück über das Leben von Fräulein Maria aufgeführt.
Seit diesem Schuljahr gehören auch Emma und Amelie aus der sechsten Klasse zur Schlossführer-IG. Sie hören gespannt zu, wenn die „alten Hasen“ über ihre zahlreichen Projekte erzählen, die sie in den vergangenen Jahren im Schloss verwirklicht haben. Ganz besonders gern erinnern sich die „Älteren“ an ihren Einsatz als „Kaffeesatzleser“ während des „Tages der offenen Tür“ im Schloss im vergangenen Jahr. Die erwachsenen Gäste saßen vor den Schülern und lauschten gespannt den fantasievollen Deutungen der jungen Wahrsager. „Wir hätten am liebsten noch stundenlang weitergemacht“, schmunzelt Johannes.
Beliebt ist bei den jungen Schlossführern der Verkauf von Schlickertüten zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel zum jährlich stattfindenden Familienfest. „Das Schönste ist, wenn wir die Süßigkeiten gemeinsam für diesen Tag selbst einkaufen dürfen“, schwärmt Isabell – selbst eine Naschkatze.
Mit „Corona“ ist jedoch alles anders. Es finden keine Veranstaltungen und auch keine Führungen statt. „Es gibt zurzeit keine Projekte, an denen wir uns beteiligen können, das fehlt uns sehr“, bedauert Johannes. Der junge Schlossführer hofft darauf, im nächsten Jahr wieder mehrere Aktionen im Schloss begleiten zu können. Bis dahin trifft sich die Schlossführer-IG weiterhin wöchentlich im Schloss um künftige Projekte „auszubrüten“.
Von der Museumspädagogin Elisabeth Wilken