Hartes Apfelholz, Lederriemen, Eisen und ganz unten unnachgiebiger Stahl in Form von langen Schnäbeln: so kommen die Schlittschuhe aus dem 19. Jahrhundert daher, die im Magazin des Schlossmuseums Jever aufbewahrt werden.
So wie die Skandinavier mit dem Skifahren fest verbunden sind, so sind es die Niederländer und Friesen mit dem Schlittschuhlaufen. Es wundert daher nicht, dass im Laufe der Jahrhunderte immer neue Konstruktionen aus Holz und Metall in diesen Breiten entwickelt wurden, um effizient und sicher über das Eis zu gleiten. Hier in der Region setzte sich vor allem der Schlittschuh aus Breinermoor aus dem ostfriesischen Rheiderland durch, der am Anfang des 19. Jahrhunderts vom Schmiedemeister Koort (Koert) Harm(s) Schmidt hergestellt wurde. Diese, als “echten Breinermoorers” beworbenen Schlittschuhe sind durch die Prägung mit den Initialen “KHS” dieser Werkstatt zuzuordnen. In kalten Wintern soll Schmidt bis zu 1300 Paare gefertigt haben.
Neben dem puren Wintervergnügen gab es auch praktische Gründe für das Schlittschuhlaufen: die Wasserwege, die die friesische Landschaft durchziehen, boten zugefroren ein gutes Wegenetz, das man alternativ zu den unbefestigten Straßen nutzte. Selbst Waren wurden in Schlitten verladen und über das Eis geschoben.
Vor drei Jahren konnte man das letzte Mal, so erinnere ich mich, in der Natur Eislaufen oder “schöfeln” gehen, wie man hier oben sagt . Noch weitere frostige Tage und wer weiß: vielleicht können wir in diesem Winter doch noch die Schlittschuhe aus dem Keller holen.
Von Maren Siems, die die Kunstfertigkeit der Breinermoorers zwar bewundert, aber dennoch ihre alten Kunsteislaufschuhe bevorzugt.