Ich heiße Ines, bin 22 Jahre alt und studiere Geschichte im 2-Fächer-Bachelor an der Universität Oldenburg. Trotz der noch immer andauernden Coronapandemie war es mir glücklicherweise möglich, hier für sechs Wochen verschiedene Aspekte der Museumsarbeit kennen zu lernen.
Am meisten Zeit habe ich in der Sammlung des Museums verbracht. Hier habe ich gelernt, Objekte zu inventarisieren und an meinen Fotografierkünsten gearbeitet. Außerdem habe ich verschiedene Schenkungen als Erste durchgesehen, wie die eines Kaufmannsladens, was sehr spannend war. Eine Schenkung war voller Materialien zum Bürstenbinden, zu der ich dann auch weiter recherchiert habe. Dieser alte Beruf hat mir tatsächlich nicht viel gesagt. Da dies vermutlich vielen Menschen so geht, hatte ich die Möglichkeit, einen Text dazu für die Homepage des Schlossmuseums zu verfassen. Außerdem habe ich mich auch näher mit der Kupferrelieftechnik beschäftigt und dazu einen Beitrag geschrieben.
Am Anfang meines Praktikums war ich für zwei Wochen in der Bibliothek. Dort habe ich auch Schenkungen durchgesehen. Natürlich waren es andere Materialien als in der Sammlung. Dort gab es Gegenstände wie alte Waffeleisen, Kleider, Porzellan etc. und in der Bibliothek (wie man vermuten kann) viele Dokumente. Aber auch andere Quellenarten wie Postkarten, Fotos, alte Filmrollen und Dias waren dabei. Am stärksten eingeprägt haben sich da bei mir die Postkarten, denn es gab teilweise über 80 Stück in einer Schenkung. Gut gefallen hat mir, was für ein weit gezeichnetes Bild vom Leben der Menschen man bekommen hat, während die Sammlung für mich vor allem Verschiedenes verbildlicht hat, was ich mir nicht so vorgestellt hätte.
Ich hatte auch die Möglichkeit, Bereiche der Museumspädagogik kennenzulernen, da ich ein paar Tage bei der Zeltwerkstatt für Grundschulkinder helfen durfte. Es ging um Alltagsgegenstände von „gestern“, die die Kinder zusammen mit kleineren Rundgängen durch das Schloss vermittelt bekommen haben. Sie haben also Wäsche per Hand gewaschen, eine Schreibwerkstatt für Federn besucht, Kaffee gemahlen, mit Yton gewerkelt und und und …
Außerdem durfte ich schon einen Blick auf den Naturrucksack werfen, der nächstes Jahr im Schlossmuseum präsentiert wird. Dabei handelt es sich um ein Angebot, bei dem Kindergruppen mit einem Rucksack vollgepackt mit Materialien zum Erforschen des Schlossparks und seiner (kleineren) Lebewesen Entdeckungen machen können.
Auch Ausflüge zum Heimatmuseum Varel und nach Neustadtgödens waren dabei und ich durfte einen Tag sogar die Museumsleitung begleiten.
Für sechs Wochen war das sehr viel, was ich kennen lernen und entdecken konnte. Wovon ich am meisten gesehen habe? Ehrlich gesagt waren das wohl die Tierhaare aus der Schenkung zum Bürstenbinden. Davon gab es Tausende …
Mir hat mein Praktikum hier sehr gut gefallen und ich komme in Zukunft auch gerne als Besucherin wieder.
Ines Jordan