Es war ein trauriger Anblick: in den letzten drei Wochen starben innerhalb weniger Tage im Schlosspark zu Jever rund 30 Wildenten. Noch am Tag des ersten Fundes wurden zwei Tiere dem Veterinäramt zur Untersuchung übergeben, dass das Team des Schlossmuseums kompetent unterstützt und beraten hat. Zunächst war ja noch nicht klar, ob eine Krankheit oder eine natürliche Ursache für den Tod der beiden Enten in Frage kam. Daher wurden zunächst die Gäste des Parks gebeten, sich den Tieren, etwa zur Fütterung, nicht zu nähern.
Als dann am folgenden Wochenende weitere Tiere verendeten, wurde der Schlosspark vorsichthalber geschlossen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass nicht die gefürchtete Vogelgrippe für das rätselhafte Sterben ursächlich war. Es waren auch nur Enten betroffen; unter den Pfauen, den Teichhühnern und allen anderen Vögeln sowie den Fischen war keine erhöhte Sterblichkeit zu beobachten. In den kommenden Tagen wurde die Population genau beobachtet und die Proben wurden über das Veterinäramt in amtliche Labore gesendet und dort untersucht. Auch Wasserproben wurden aus der Graft entnommen. Ein eindeutiger Befund bzw. eine eindeutige alleinige Ursache konnte nicht gefunden werden. Doch steht zu vermuten, dass ggf. die Enten an einigen Stellen in der Graft aufgrund des niedrigen Wasserstandes aus dem nun erreichbaren Sedimentbereich Toxin bildende Keime aufgenommen haben könnten. Dies würde auch erklären, warum nun die Entenvögel betroffen waren.
Das aktuelle Projekt „Schlosspark im Klimawandel“ wird die erhobenen Befunde und Überlegungen in die Planungen und Bestandsanalyse einbeziehen. In Zukunft werden niedrige Wasserstände, höhere Temperaturen und geringer Sauerstoffgehalt sicherlich ein ständiger Begleiter im Schlosspark sein und auch der Tier- und Pflanzenwelt Probleme bereiten. Mit geeigneten Maßnahmen soll das gesamte Ökosystem im Schlosspark bei der notwendigen Anpassung unterstützt. Es zeigt sich wieder, dass viele Faktoren zum Erhalt der Oase „Schlosspark“ berücksichtigt werden müssen.