Essen und Trinken sind lebensnotwendig, waren jedoch auch immer Bestandteil der Kultur einer Region: typische Gerichte, Sitten und Gebräuche prägen das Alltagsleben und geben Auskunft über die Vorlieben der Menschen vor Ort. Die geografischen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Nähe zum Meer, finden auch im Speiseplan Niederschlag; das weiche, kalkfreie Grundwasser, das im Jeverland dafür sorgt, dass der Tee besonders aromatisch und wohlschmeckend ist, dient gleichzeitig als Basis für das deutschlandweit bekannte Bier, das mit seinem charakteristischen, herben Geschmack punktet.
Die Sammlung des Schlossmuseums Jever bietet eine Fülle an Objekten der Alltags- und Tischkultur, die an einer inszenierten Tafel – mit Gemälden, Fotos und Grafiken ergänzt – “aufgetischt” werden: Die barocke Terrine, der Salznapf aus dem 18. Jahrhundert, aber auch das Melitta-Fondue-Service der 1970er Jahre geben Auskunft über Essverhalten, Vorlieben sowie die Zeit ihres Gebrauchs und ihrer Entstehung. Auf unterhaltsame, leicht bekömmliche Art stellt die Präsentation allerlei Wissenswertes zur Geschichte und Gegenwart des Essens und Trinkens in unserer Region bereit.
Archivalien und Kochbücher aus dem eigenen Bestand werden zusätzliche Schwerpunkte setzen und als weitere Zutaten für die besondere Würze sorgen.
Die Themenfelder umfassen Nahrungsmittel, die eine besondere Bedeutung für die Region haben, z.B. Grünkohl, Krabben und Kiebitzeier. Gleichzeitig geben sie Einblicke in den zeit- und regionaltypischen Umgang mit diesen. Das Schloss Jever selbst bietet nicht nur den Rahmen, sondern mit seiner guten Quellenlage weitere, kulturhistorische Facetten.
Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das Thema Nachhaltigkeit ein, das über den geschichtlichen Kontext hinaus den Bezug zur Gegenwart setzt. Hier können sich die Besucher*innen umfassend zu den zentralen Fragen gesunder, umwelt- und sozialverträglicher Ernährung informieren. In allen Bereichen soll die Gegenwart, insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels, hervorgehoben werden: Der Umgang mit Lebensmitteln, die Veränderungen der Verfügbarkeit, Herstellung, Warenwege und derselben Verpackung lassen immer wieder den Vergleich zwischen früher und heute ziehen.
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Oldenburgische Landschaft ↗, die Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg ↗ sowie die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherung Oldenburg ↗.