Der Botaniker und Gärtner Hans Haak wirkte auf seinem großen Grundstück hinter dem Gymnasium, den Jeveranern als “Haaks Garten” bekannt. Gemüse, Staudenpflanzen, Gräser und Blumen wuchsen dort und das ganze Jahr über blühte es.
Die Gärtnerei und die umgebende Vegetation regten den Maler Arthur Eden-Sillenstede ↗ zu farbintensiven Gemälden an; auch entstanden, durch die freundschaftliche Verbindung des Gärtners mit dem Künstler befördert, einige Blumenstillleben, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Zahlreiche Bilder und Fotos geben in ihrer Geschlossenheit einen Eindruck von der Idylle mitten in der Stadt und erinnern an einen Mann, der sich zeit seines Lebens dem Thema Garten verschrieben hatte.
Im 20. Jahrhundert gab es beiderseits der Anton-Günther-Straße in Jever mehrere Gartenbaubetriebe, die ganz verschiedene Gemüsesorten, Zierpflanzen, Topfblumen und Kräuter anbauten. Einer dieser Betriebe war der Gartenbaubetrieb des 1933 verstorbenen Carl Haak, der im P.-W.-Janssen-Weg ansässig war. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse wurden für den Eigenbedarf der Familie Hühner, Enten, Gänse und schwarze Schweine gehalten. Die Felder der Gärtnerei reichten entlang der Anton-Günther-Straße bis weit ins Moorland hinein. Ein dazugehöriger Blumengarten am Wohnhaus wurde bereits vom Vater als auch Großvater mit viel Liebe zum Detail gepflegt.
Carl Haaks naturverbundener Sohn Hans führte den Betrieb nach dem Tod des Vaters weiter und spezialisierte sich auf das Veredeln und Züchten besonderer Pflanzen. “Ein Paradies eigener Art waren Haus und Gärtnerei Haak, wohin es uns oft und gern hinzog”, erinnert der Jeversche Lehrer und Künstler Hein Bredendiek in seinem Buch “Summa Summarum”.
Die Werke des Künstlers Eden-Sillenstede, der sich auch als Chronist der Stadt Jever verstand, verknüpfen in den Motiven rund um Haaks Garten in besonderer Weise Malerei und Historie. Gleichzeitig wird mit der Ausstellung das umfangreiche Schaffen Eden-Sillenstedes gewürdigt, deren Bilder seit seiner Lebzeit fester Bestandteil der Sammlung des Schlossmuseums Jever sind. Historische Fotos belegen die Auseinandersetzung des Künstlers mit Garten, Haus und Laube und lassen den ländlichen Charakter der Stadtumgebung erahnen, der mit Einstellung der Betriebe seit den 1960er Jahren immer mehr verschwand.