04. März bis 29. April 2012
Der römische Münzschatz von Jever, der 1850 bei Bauarbeiten entdeckt wurde, hat bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu vielen Spekulationen geführt. Hortfund – Schatz – Opfer, viele Mythen ranken sich um seine Entstehung. In Zusammenarbeit mit Studenten und Lehrenden der Universität Oldenburg wird in der Ausstellung versucht, Antworten auf diese Frage zu finden und den historischen Horizont, in dem dieser Fund entstanden ist, zu beleuchten.
Im Jahre 1850 fanden Bauarbeiter in unmittelbarer Nähe des Schlossmuseums Jever einen der größten antiken Münzschätze Norddeutschlands. Die ursprünglich 4000 – 5000 römischen Silbermünzen, von denen noch heute 558 eindeutig dem Schatz zuzuweisen sind, haben bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu vielen Spekulationen geführt. Sind die jeverschen Münzen im Boden vergraben und vergessen worden? Sind sie Opfergaben? Oder stellen sie gar Hinterlassenschaften eines frühen Handelsplatzes der römischen Kaiserzeit dar? Ob Hortfund, Schatz oder Opfer, eines steht fest: Viele Mythen ranken sich um die Entstehung des Münzschatzes und schon lange fasziniert der Fund Wissenschaftler und interessierte Laien.
Die neue Sonderausstellung bietet den Besuchern nun die Möglichkeit, den Schatz genauer unter die Lupe zu nehmen. Um Antworten auf die Fragen zu finden, die sich um die römischen Münzen aus dem 1. – 2. Jahrhundert n. Chr. ranken, werden nun erstmals unveröffentlichte zeitgenössische Berichte des 19. Jahrhunderts präsentiert und die Fundgeschichte beleuchtet. Die Ausstellung zeigt anhand ausgewählter Münzen zudem den technischen Ablauf der Münzproduktion und analysiert die Sprache der Münzbilder sowie die Verwendung der Münzen in der hohen Kaiserzeit.
Auch die Geschichte der Region Friesland wird zum Thema gemacht: Wie konnten die römischen Münzen nach Friesland gelangen? Wie sahen die Beziehungen zwischen Römern und Germanen zu der Zeit aus? Was kann der Schatz über die Geschichte Frieslands aussagen?
Neben klassischen Vitrinen, in denen neben Münzen auch andere zeitgenössische Objekte zu sehen sind, können die Besucher auch Hörstationen nutzen, um sich über die römische Kaiserzeit und den Fund zu informieren. In einer “Hands-on-Section” bietet sich allen die Möglichkeit, Repliken von Münzen des jeverschen Schatzes auch selber einmal in die Hand zu nehmen und sie ausführlich zu betrachten.
Die Ausstellung wurde von Studierenden der Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum Jever entwickelt. Sie wird am 4.3.2012 um 11.30 Uhr im Schlossmuseum Jever eröffnet und läuft noch bis zum 29.4.2012. (Text: Ida Becker)
Führungen durch die Ausstellung finden nach telefonischer Absprache unter 04461 – 969 53 0 statt.