10. Februar bis 31. Mai 2002
Die Ausstellung im Schlossmuseum Jever ist Teil des gemeinschaftlichen Ausstellungsprojektes “Suche nach Geborgenheit. Heimatbewegung in Oldenburg”. Neben dem Schlossmuseum Jever beteiligen sich das Museumsdorf Cloppenburg Niedersächsisches Freilichtmuseum, das Stadtmuseum Oldenburg, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, das Landesmuseum für Natur und Mensch Oldenburg sowie die Landesbibliothek Oldenburg an dem Projekt.
Wichtigstes Ziel des 1886 gegründeten Altertumsvereins war der Aufbau einer Sammlung von Altertümern und eines Museums. War das Sammlungsinteresse zunächst noch breit gefächert, so konzentrierte sich die museale Präsentation nach dem Zusammenschluss 1923 mit dem 1920 gegründeten Heimatverein auf die Darstellung der bäuerlich-friesischen Heimat. Gerade durch die Aktivitäten des Heimatvereins fand das Gedankengut der Heimatbewegung ein breites Publikum. Das Heimatmuseum, dessen Wiedereröffnung 1921 im Schloss zu Jever gefeiert werden konnte, spiegelt in seiner damaligen Ausstellung den hohen Stellenwert der bäuerlich-friesischen Lebenswelt für die Identitätssuche in der Heimat wider.
So haben friesischer Pesel und Fliesenzimmer, Trachtenpuppensammlung und Hausmarken-Präsentation in der inszenierenden, didaktisch ausgerichteten Darstellungsweise breiten Raum gefunden. Mit einer gefühlsmäßig aufgeladenen und ideologisierenden Herangehensweise in der museologischen Auffassung zeigen sich die Verantwortlichen in Jever in den 20er und 30er Jahren nicht nur den Ideen der Heimatbewegung verpflichtet, sondern fügen sich in das nationalsozialistische Verständnis von Heimatmuseum ein.