26. Oktober 2003 – 28. März 2004
Bibliophile Schätze des 17. und 18. Jahrhunderts – die fürstliche Bibliothek im Schloss
Mit der Amtsübernahme des Anhalt-Zerbster Oberlandesdrosten Johann Ludwig (1688 – 1746) wurde 1720 auf der Grundlage älterer Bestände systematisch eine Bibliothek im Schloss aufgebaut und im Laufe des 18. Jahrhunderts stetig ergänzt. Überlieferte Bibliothekskataloge sowie Besitzvermerke in den erhaltenen Büchern ermöglichten eine nahezu vollständige Rekonstruktion des Bestandes. Nach ihrer ersten Aufstellung im Schloss erhielt die Bibliothek später einen eigenen Bau in der Unterburg. Als diese Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde, lagerte man die Bücher zunächst wieder im Schloss und in anderen Gebäuden in der Stadt ein, bis sie ihre Aufstellung im heutigen Mariengymnasium fanden. 1838 wurde der Bestand geteilt: ein Teil wurde in die Oldenburgische Landesbibliothek integriert, der Rest verblieb in Jever.
Nach fast 200 Jahren kann nunmehr die fürstliche Büchersammlung mit ihren bibliophilen Schätzen der Öffentlichkeit erstmals wieder in Gänze präsentiert werden.
Gleichzeitig können zwei aufwendig restaurierte Räume des Schlosses wieder eröffnet werden: der Gobelinsaal mit seinen kostbaren Tapisserien und der historistischen Deckenfassung und die fürstliche Galerie, der einstige Speisesaal, mit ihren pompejanischen Wandbemalungen, den Porträts der anhaltischen, russischen und oldenburgischen Regenten des Jeverlandes.