21. März bis 31. Juli 1999
Die Glasbildsammlung des Schlossmuseums Jever und die Bilderalben des Genfer Zeichners Rudolphe Töpffer
Zu den attraktivsten und am meisten frequentierten Beständen vieler kulturhistorischer Museen gehören sicherlich die Bilder- und Spielzeugsammlungen. Das Schlossmuseum Jever besitzt eine solche Sammlung von z.T. einzigartigen Objekten. Diese Sammlung, die bislang nur in einer kleinen Auswahl zu sehen war, wird nun der Öffentlichkeit in einer neuen, grösseren Einheit zugänglich gemacht werden.
Zu diesen besonderen Objekten gehört die Glasbildsammlung aus der Mitte und zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Laterna magica, ein modernes Medium der Zeit, war zunächst eine Jahrmarktattraktion, bevor sie in die Kinderstuben gelangte und dort ihre Bilderwelten entfaltete.
In der Sonderausstellung “Bilder mit Geschichten – Geschichten mit Bildern” werden die Glasbilder der Laterna magica des Schlossmuseums erstmals wissenschaftlich interpretiert und veranschaulicht. Sie erzählen witzige Episoden, bieten schauerliche, groteske Historien. So prangt unübersehbar eine dicke Warze auf Sergeant Grietsch’ Nase, Bauer Rüberstruck buckelt wie ein Kater und ein Henker präsentiert den Kopf Ludwig XVI.
Für die Ausdeutung ist es wichtig, den Zusammenhang zu den Bildergeschichten des 19. Jahrhunderts mit zahlreichen karikaturhaften Elementen herzustellen. Die Bilderbücher des Rudolphe Töpffer, der auch theoretische Grundlagen für das neue Sehen im 19. Jahrhundert gelegt hat, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Der Titel der Ausstellung ist mehr als nur eine Wortspielerei. Er legt Schnittstellen beider Medien offen: das Erzählen und die besondere Methode der Verwendung der Bilder dabei.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Kaleidoskop vom Mai 1999: Handgemalte Laterna magica-Bilder aus der Zeit um 1800.