Ein Kriegsende zwischen Mythos und Realität. Vortrag von Hartmut Peters

Do. 24.04.2025 um 19:00 Uhr
ehemaliger Küchensaal des Schlossmuseums Jever

Am Morgen des 3. Mai 1945 besetzten die Alliierten kampflos Oldenburg und gewannen schnell Raum Richtung Rastede. Auf der nordwestlichen Kampflinie erreichten sie bald Wiesmoor. Um 13 Uhr beschossen Jagdbomber im Tiefangriff Varel. Der Angriff auf die „Festung Wilhelmshaven“, zu der Jever gehörte, stand unmittelbar bevor. Tags zuvor hatte die Reichshauptstadt Berlin kapituliert. Es war der vorletzte Tag vor dem Waffenstillstand an der britischen Front, der am 5. Mai in Kraft trat.

„Verteidigung” oder „offene Stadt” hieß wie in anderen Städten auch in Jever das Thema, das unter vorgedeckter Hand immer mehr die Gemüter erhitzte. Gerüchte lösten einander ab. Die einen wollten von Verhandlungen und Waffenstillstand, die anderen von Verteidigung und Kampf bis zum Untergang wissen.

Am Spätnachmittag des 3. Mai versammelten sich 2.000 Menschen auf dem größten Platz in Jever, dem Alten Markt, und forderten hier die Herausnahme ihrer Stadt aus der Verteidigung. Der Kreisleiter der NSDAP wurde entwaffnet, kurz am Schlossturm die Weiße Fahne gehisst und eine Delegation zur Gauleitung nach Wilhelmshaven geschickt und es erfolgten Verhaftungen.

Der Landeshistoriker Hartmut Peters stellt im Powerpoint-Vortrag die Ereignisse, Hintergründe und tatsächlichen Folgen des Volksauflaufs dar. In einem zweiten Teil analysiert er die aufschlussreiche Geschichte der Erinnerung an ein Ereignis, das in Jever seit 1945 sehr unterschiedlich bewertet wurde und auch immer noch wird.

Ein Kriegsende zwischen Mythos und Realität. Vortrag von Hartmut Peters
Britische Militärfahrzeuge mit polnischen Soldaten auf dem alten Markt von Jever, 6. Mai 1945
© A. Hirche

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